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Rot, Weiß oder Rosé?

Die Farben des Weines können ein wenig über den Charakter und die Reife von Weinen verraten. Angesichts der wohlbekannten Tatsache, dass sowohl beim Trink- als auch beim Essgenuss das Auge ein Mitspracherecht hat, wird nicht selten die Farbe (vor allem beim Rotwein) manipuliert, so dass die Farbe an sich nicht viel über die Qualität des Weines aussagt.

Während meines Kalabrien Urlaub hatte ich zum Beispiel einen sehr gut aussehenden Rotwein gekostet, der leider nicht so schmeckte, wie ich mir erhofft hatte…

Rotwein
Zur Herstellung von Rotweinen werden vorwiegend dunkle Trauben verwendet, die aber nicht allein die Farbe bestimmen. Rotweine werden aus der Maische gegoren, d. h., dass die Traubenschale und andere Fruchtbestandteile vor der Gärung nicht entfernt werden. Die daraus freiwerdenden Tannine und Phenole geben dem Wein in eine dunklere Farbe. Abhängig von der Traubensorte, der Konzentration, der Maischedauer und der Temperatur während des Maischevorganges können ganz verschiedene Rottöne entstehen. Nicht jeder Rotwein ist gleich weinrot. So gibt es ganz unterschiedliche Nuancen von Kupferrot, Ziegelrot, Rubinrot, Kirschrot, Purpurrot bis Schwarzrot. Hat ein Rotwein eine leicht violette Tönung handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen jungen Wein, ein leichter bräunlicher Ton verrät einen sehr reifen Wein. Da Rotweine fast immer in grün oder braun gefärbten Flaschen im Handel angeboten werden, fällt die Auswahl nach der Farbe hier recht schwer. Erst im Glas kann man diese erst beurteilen und genießen.

Weißwein
Für die Weißweinherstellung bedarf es ein wenig mehr Vorsicht. Die geernteten hellen Trauben müssen möglichst unbeschädigt in der Kellerei eintreffen. Kommt der Traubensaft zu früh mit der Schale in Berührung kann eine ungewollte Maischegärung stattfinden. Daher werden die geernteten Trauben meist in kleine Kisten gefüllt und so schnell wie möglich zur Weinpresse gebracht, damit die unten liegenden Trauben nicht zu früh zerquetscht werden. Auch hier ist wie beim Rotwein die Farbe abhängig von der Rebsorte und dem Verarbeitungsprozess. Junge Weißweine haben manchmal einen leichten grünlichen Stich, wogegen reife Weine einen leichten bräunlichen Ton aufweisen können. Auch beim Kauf von Weißwein lässt man sich oft von der Farbe leiten. Weiße Weine werden grundsätzlich in farblose Flaschen abgefüllt, was die Beurteilung der Farbe beim Kauf erleichtert. Die Farbpalette bei Weißweinen reicht von Graugelb, Grüngelb, Zitronengelb, Goldgelb über Braungold, Bernsteinfarben bis Braun.

Roséwein
Roséweine sind ein farblicher Kompromiss, wohl aber kein geschmacklicher. Es gibt zwei verschiedene Herstellungsprozesse, die Farbe und Geschmack des Roséweines bestimmen. Für die Herstellung eines hellen Roséweines werden die blauen Trauben wie bei der Weißweinherstellung unzerkleinert gekeltert und ohne Schalen gegoren. Durch eine kurze Maischegärung wie beim Rotwein erhält der Roséwein eine intensivere Rotfärbung. Farblich hält er sich genau zwischen dem Weißwein und dem Rotwein auf. Von einer blassen bis kräftigen Zwiebelschalenfarbe über Lachsrot bis Himbeerrot reichen seine Farbvariationen. Auch diese können bereits beim Kauf beurteilt werden, da Roséwein meist in farblosen Flaschen angeboten wird.



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